Ergebnisse zum Thema "Private Vorsorge"

In dieser Rubrik wurde recherchiert, welche Maßnahmen und Vorbereitungen private Haushalte generell treffen können. Die Schaffung eines Sicherheitsgefühls ist sehr wichtig. Durch umfangreiches Vorsorgemanagement wie Einlagerung von geeigneten Nahrungsmitteln und ausreichend Flüssigkeit. Was ist absolut notwendig, um Ruhe bewahren zu können: Wasser, Nahrung, Licht- und Wärmequellen sowie Telekommunikation (batteriebetriebenes Radio, möglicher Kontakt zur Außenwelt, Möglichkeiten zur Informationsgewinnung). Sicher fühle ich mich, wenn ich weiß, dass ich meine Situation unter Kontrolle habe.

Generelle Vorsorge für private Haushalte

Welche Notbevorratung sollte ich daheim haben (Essen, Trinken, Medikamente,...)?

Es empfehlen sich Nahrungsmittel, die kalorienreich und lange haltbar sind. Fertige Gerichte, die nur aufzuwärmen sind, erleichtern den Alltag in Notsituationen, bei einer knappen Wasserversorgung sollte so wenig Abwasch wie möglich anfallen. Ein Abwasch ist auch mit kaltem Wasser möglich. Das Essen soll in wenigen Schritten und für die ganze Familie servierbereit sein (mit Berücksichtigung auf ewaige Allergien oder Unverträglichkeiten). Eine abwechslungsreiche Notbevorratung wäre von Vorteil. Je nach Szenario können Lieblingsgerichte bereits im Tiefkühler gelagert werden und in bestimmten Zeiträumen ausgetauscht werden. Eine Lagerverwaltung mit Inhalt, Menge und Produktions- bzw. Haltbarkeitsdatum wird empfohlen. Trinken sollte man nur Wasser. Kurzzeitige und zuckerhaltige Durstlöscher wie Limonaden sollten möglichst vermieden werden. Löslicher Kaffee kann den täglichen Kaffeebedarf stillen. Für den Fall eines Blackouts, wenn Tiefkühltruhen nicht mehr funktionieren, gibt es noch einen guten Tipp um vorzusorgen: Essen einkochen und damit haltbar machen.

Ziel der Notbevorratung ist eine Selbstversorgung von 2 Wochen pro Person.

Generelle Lebensmittelbevorratung PRO PERSON im Haushalt für 2 Wochen

  • 15 Konservendosen á 500g mit unterschiedlichem haltbaren
    Obst und Gemüse (Erbsen, Mais, Bohnen,...)
  • 1 kg Mehl
  • 1 kg Reis
  • 1/2 kg Teigwaren
  • 1 kg Dosenbrot oder Knäckebrot
  • 2 kg Kartoffeln
  • 2 l Haltbarmilch
  • ½ l pflanzliches Öl
  • 10 Eier
  • 2 Dosen Aufstriche
  • 2 Dosen Fischkonserven
  • 1 Glas Marmeladen oder Honig
  • Löskaffee, Tee oder Kakao
  • Knabbergebäck und Süßes nach Vorliebe

Befinden sich (Klein)Kinder im Haushalt?

Wenn sich (Klein)Kinder im Haushalt befinden, müssen diese bei der Planung der Vorräte natürlich mitberücksichtigt werden. Was sollte man für die (Klein)Kinder auf jeden Fall genügend daheim haben?

  • Ausreichend Wasser/Milch sowie Nahrungsmittel
  • Genügend haltbare Babynahrung
  • Windeln
  • Feuchttücher
  • Aktuelle “Lieblingsnahrung” wie Biskotten, Müsliriegel, Hippgläser
  • Reserveschnuller
  • Spielmöglichkeiten

Befinden sich Haustiere im Haushalt?

Auch Haustiere müssen in diversen Ausnahmesituationen versorgt werden. Was sollte man für seinen Liebling daheim haben?

  • Ausreichend Wasser mitberücksichtigen
  • Ausreichend Trockenfutter
  • Transportbox (falls Mitfahrnotwendigkeit in fremdem Auto)
  • Beißschutz (Maulkorb)

Hygieneartikel

  • Zahnbürste
  • Zahnpasta
  • Shampoo/Seife
  • Toilettenpapier
  • Binden/Tampons
  • Creme
  • Vollwaschmittel
  • Putzmittel und -utensilien
  • Desinfektionsmittel
  • Gummihandschuhe
  • FFP2-Maske

Licht, Heizen, Kochen

  • Stromlose Lichtquellen (Kerzen, LED-Lichter, batteriebetriebene Taschenlampen oder Stirnlampen)
  • Holzöfen, wenn vorhanden (Brennstoff einlagern)
  • Campingkocher (Gaskocher mit gefüllter Gasflasche) - sicher einlagern!
  • Gaskochplatten
  • Kochstelle mit Brennpaste
  • Grill (Kohle oder Gas)
  • Kachelofen
  • Kaminofen

Haushaltsapotheke

  • Erste Hilfe Kasten
  • Verbandszeug
  • Pflaster
  • Medikamente gegen Durchfall, Kopf- und Gliederschmerzen, Durchfall, Allergien,...
  • Dauermedikation lt. Verschreibung für 2 Wochen
  • Fieberthermometer
  • Entkeimungstabletten für Wasser

Was sollte stets griffbereit liegen?

  • Notfallrucksack
  • Warme Kleidung
  • Feste Schuhe
  • Regenschutz
  • Wolldecke oder Schlafsack
  • Hygieneartikel
  • Bargeld
  • Taschenmesser
  • Medikamente
  • Zünder oder Feuerzeug
  • Taschenlampe
  • Taschenradio
  • Nähzeug
  • Notproviant
  • Dokumentenmappe

Dokumentenmappe

  • Reisepass
  • Personalausweis
  • Geburtsurkunde
  • Staatsbürgerschaftsnachweis
  • Heiratsurkunde/Scheidungsurkunde
  • Meldezettel
  • Sparbücher
  • Zeugnisse
  • Versicherungspolizzen
  • Private Dokumente
  • Bargeld-Empfehlung: 100 bis 150 Euro pro Person und Woche in kleinen Scheinen.
  • Wenn ein Safe vorhanden ist, kann auch mehr Bargeld gelagert werden. Prüfen ob der Safe bei Stromausfall noch funktionsfähig ist

"Digitale Bevorratung"

Was bedeutet "Digitale Bevorratung"?

Ohne Internet und Ausweis geht heutzutage kaum mehr etwas. Daher empfehlen wir, Ausweisdokumente einzuscannen und sicher in einer Online-Cloud und/oder auf einem USB-Stick zu speichern. So hat man eine Möglichkeit, sich auszuweisen, wenn man aus bestimmten Gründen nicht mehr in sein Haus bzw. seine Wohnung kommen sollte.

  • Gescannte Dokumente in einer Online-Cloud mit Passwortschutz
  • Aufgeladenes Handy
  • Ladekabel
  • Powerbank (aufgeladen)
  • USB-Stick
  • Passwortmanager oder E-Schlüsselbund
  • Laptop/Tablet
  • Externe Festplatte mit gesicherten Daten bzw. zur Datensicherung
  • USB-Adapter für das Auto zum Laden von Smartphones
  • Durchdachte Backup-Strategie von Daten, Fotos, Videos

Checkliste für Familie erstellen

  • Notfalltreffpunkt vereinbaren -> wenn hilfsbedürftige Personen im Familienkreis sind, wird empfohlen, diesen bei jenen einzurichten
  • Gibt es hilfsbedürftige Personen in meiner Familie? Wenn ja, wer kümmert sich um diese?
  • Alternativ-Kontaktmöglichkeiten mit Kindern besprechen (an wen wende ich mich, wenn Mama und Papa nicht erreichbar sind) -> Oma, Opa, Tante, Onkel, Nachbarin,...
  • Zettel daheim hinterlassen, wo man sich aufhält
  • Notfalltreffpunkt vereinbaren (Bereich Gemeindeamt, Dorfplatz, Volksschule) -> hier ist immer jemand anzutreffen
  • Wer weiß über Medikamente anderer Familienmitglieder Bescheid?
  • Wenn in einer Krisensituation der Kontakt mit schulpflichtigen Kindern außerhalb der Gemeinde abbricht, wird eine Vorgehensweise vereinbart -> wer kommt wohin?

Checkliste für Stromausfall

  • Funktioniert die Türschließanlage noch (Smart-Homes) - Abklärung mit Elektriker und evtl. Notfallöffnung bedenken
  • Welche Bereiche der Abwasserentsorgung sind von Hubsystemen (Pumpen) abhängig? Diese Bereiche kennzeichnen und bei Stromausfall nicht mehr benutzen
  • Prüfen ob Safe bei Stromausfall noch funktionsfähig ist
  • Kurbelradio, Autoradio oder Radio mit Batteriebetrieb (ORF sendet weiterhin Informationen)
  • Information: Für Prutz ist ein eigener Dorfradiosender geplant
  • Notstromaggregat
    • Nur in geeigneten Umgebungen betreiben (lt. Betriebsanleitung). Achtung: Aggregat als Stand-Alone-Gerät außerhalb des öffentlichen Stromnetzes grundsätzlich möglich
    • Notstromaggregat integriert ins Hausnetz nur von qualifizierten Fachkräften installieren lassen (Achtung bei unsachgemäßer Installation können massive Schäden bei Elektronikgeräten auftreten und in bestimmten Fällen kann der Stromversorger Schadenersatz verlangen)
  • Bei Geräteschäden Prüfung von Versicherungsleistungen oder Schadenersatzansprüche über Stromversorger

Checkliste für Überschwemmung

Was sollte ich im Falle einer Überschwemmung daheim haben, wenn ich selbst betroffen bin oder damit ich anderen schnell helfen kann, wenn ich nicht betroffen bin.

  • Gummistiefel
  • Schaufel
  • Handschuhe
  • Regenjacke
  • Schubkarre

Um den Einsatzkräften eine Zufahrt zu Bedürftigen zu ermöglichen, ist bei einer Überflutung die Benutzung von Autos nicht zu empfehlen.

 

Checkliste bei atomarem Störfall

  • Störfälle werden von den Behörden durch ein Messsystem erfasst und unverzüglich an alle Medien weitergegeben. Im Störfall empfiehlt sich der Empfang von ORF-Programmen. Die dort verlautbarten Informationen werden von der Österreichischen Strahlenschutzbehörde erstellt.
  • Vorsorgemöglichkeit: Einbau eines Luftfilters in die Wohnung
  • Bitte beachte die allgemeinen Empfehlungen zur Haushaltsbevorratung um den Wohnbereich möglichst selten verlassen zu müssen
  • Bei einer angekündigten radioaktiven Welle:
    • Im Freien befindliche Gegenstände ins Haus bringen (Spielsachen, Wäsche, Haustiere,...)
    • Kinder, Hilfsbedürftige und Nachbarn verständigen/informieren
    • Haus oder Wohnung aufsuchen
    • ORF einschalten
    • Fenster und Türen schließen, Lüftungen abschalten
    • Schutzfiltersysteme aktivieren, wenn vorhanden
    • Wenn die Behörde die Einnahme von Kaliumjodid-Tabletten über Radio empfohlen wird einnehmen oder beim Hausarzt einfordern
  • Während dem Durchzug einer radioaktiven Wolke:
    • Aufenthalt im Freien meiden
    • Bei behördlicher Empfehlung Kaliumjodid-Tabletten einnehmen
    • Längeren Aufenthalt vor Fensterflächen wegen Strahlengefahr vermeiden
    • Bei unbedingt notwendigem Aufenthalt im Freien sollte leicht zu reinigende Kleidung mit glatten Oberflächen (z.B. Regenschutz) getragen werden und eine FFP2-Maske
    • Bei kürzeren Aufenthalt im Freien (Heimweg von der Schule oder Arbeit) können auch feuchte Tücher vor der Nase als Schutz verwendet werden
    • Vor dem Betreten der Wohnung Schuhe und Bekleidung ablegen und später durch abbrausen vom radioaktiven Staub reinigen
    • Nach Aufenthalt im Freien selbst duschen und frische Kleidung anziehen
    • Räumlichkeiten mit möglichst wenig Fenstern bevorzugen
  • Nach dem Durchzug einer radioaktiven Wolke:
    • Schuhe vor dem Betreten der Wohnung ausziehen
    • Täglich duschen und gründliche Hygiene speziell nach dem Aufenthalt im Freien
    • Außenbereiche mit Wasser abspritzen
    • Kein Obst und Gemüse aus dem Garten essen
    • Lebensmittel die vor dem atomaren Unfall hergestellt wurden bevorzugen

Wichtige Ergebnisse der Gruppe "Private Vorsorge"

Können Geschäfte des täglichen Bedarfs noch öffnen?

Im Falle eines Stromausfalles schließt grundsätzlich jede Filiale der Prutzer Lebensmittelhändler. Kassen sind für kurze Zeit noch betriebsbereit, es kommen jedoch keine neuen Kunden mehr in die Filialen. Teilweise können laufende Einkäufe jedoch noch abgeschlossen werden. Für die Dauer des Stromausfalles bleiben die Filialen geschlossen. Tiefkühlware beginnt nach einigen Stunden zu verderben. Die großen Logistikzentren der Lebensmittelgeschäfte sind jedoch notstromversorgt, um betriebsbereit zu bleiben. Bei einem längerfristigen Blackout übernimmt die Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs der Krisenstab des Landes Tirol unter Einbeziehung des österreichischen Bundesheeres. Abgabestellen für Lebensmittel werden entsprechend durch die Medien bekannt gegeben (ORF Radios, Radio Prutz). Bedürftige Personen und Kinder werden bei der Lebensmittelausgabe bevorzugt.

Sind die Lebensmittelgeschäfte notstromversorgt?

Nein.

Funktionieren die Tankstellen noch?

Nein. Es ist kein Tankbetrieb mehr möglich. Grund hierfür sind benötigte Pumpen, digitale Anzeigen und Messungen. Eine Notstromversorgung gibt es aktuell nicht.

Können die Banken noch öffnen?

Die Bankfilialen in Prutz (Raiffeisenbank und Sparkasse) können bei einem Blackout nicht mehr öffnen.

Funktionieren Bankomaten noch?

Bankomaten sind nicht mehr betriebsfähig. Für einen Bankomaten benötigt es unterschiedliche Sicherheitssysteme (Prüfung des PIN-Codes, Prüfung ob das Konto gedeckt,...). Bei einem Blackout ist davon auszugehen, dass zumindest ein Teil-System nicht mehr erreichbar ist und dann funktioniert das ganze System nicht mehr.

Gibt es bei Banken Notfallpläne?

Banken warten im Falle eines Blackouts auf die Vorgaben der Österreichischen Bundesregierung. Es ist möglich, dass bei einem längeren Blackout die Filialen nach ein paar Tagen wieder öffnen und Geld am Schalter behoben werden kann. Genaue Abläufe hierfür können aber nicht bekannt gegeben werden. Das hängt von den Bestimmungen und Vorgaben der Regierung ab.

Soll ich mein Auto nach einer Überflutung verwenden?

Bei einer Überflutung ist eine Benutzung von Autos nicht zu empfehlen, um den Einsatzkräften eine Zufahrt zu den Bedürftigen ermöglichen.