Ergebnisse der Gruppe "Kommunale Vorsorge"

[1] Gemeinde-Einsatzleitung (Krisenstab)

Zusammensetzung der Gemeinde-Einsatzleitung:

EinsatzleiterBgm. Ing. Heinz Kofler
Einsatzleiter Stv.VBgm. Alexander Jäger
S1 PersonalwesenChristian Strigl und Silvia Kolb
S2 KatastrophenlagePaul Stemmer
S3 EinsatzkoordinationHannes Lambach
S4 VersorgungswesenEva Gaim und Emrah Darsel
S5 ÖffentlichkeitsarbeitKarlheinz Eckhart, Christoph Strigl
S6 Technik und KommunikationPhilipp Kathrein und Stefan Kathrein
Besondere VerwendungManuela Mungenast und Melanie Siegele

Stand 2022. Die Mitglieder der GEL werden üblicherweise für die Dauer der Funktionsperiode des Gemeinderates bestellt (voraussichtlich bis 2028).


Im Einsatz befindliche Software vom Land Tirol und der Feuerwehr Prutz

  • ESIS
  • KSP+
  • Contwise Lisa


Klassifizierung von Ereignissen
 

  • Normalbetrieb
     
  • Krise
    Die Bewältigung einer Krisensituation ist nicht mehr durch eigene Kräfte möglich und erfordert die Unterstützung durch fremde Kräfte. Eine Krise benötigt etwa die Unterstützung durch die Feuerwehr beim Auspumpen eines Kellers oder den Einsatz eines Baggerunternehmens.
     
  • Notfall (Akute Störung, Gefährdung von Personen, Gefahr in Verzug)
     
  • Katastrophe
    Als Katastrophe bezeichnet man ein Ereignis, bei dem das Leben, die Gesundheit oder das Vermögen von vielen Menschen gefährdet sind. Dann muss die öffentliche Hand tätig werden. Mit den Mitteln des Katastrophenschutzes muss alles unternommen werden, um die Gefahr abzuwenden und die Situation zu bewältigen, um den Normalzustand wieder herzustellen.
     
    • Örtliche Katastrophe (Bürgermeister)
    • Gemeindeüberschreitende Katastrophe (Bezirkshauptmann)
    • Bezirksüberschreitende Katastrophe (Landesregierung)


Wer entscheidet, dass es sich um eine Katastrophe, eine Krise oder um einen Notfall handelt?

Grundsätzlich entscheidet der Bürgermeister oder sein Vize darüber, ob ein Ereignis als Katastrophe, als Krise oder als Notfall einzustufen ist, wobei im Notfall die Gemeinde grundsätzlich nicht aktiv wird. Häufig wird der Bürgermeister/Vize durch eine Einsatzorganisation oder durch Hinweise von Gemeindemitarbeiter:innen oder durch die Bevölkerung oder durch eine übergeordnete Stelle wie dem Land Tirol oder von der BH Landeck informiert und beginnt seine Arbeit als Vorsitzender der Gemeindeeinsatzleitung.

Zunächst wird eingestuft, ob es sich um ein örtliches oder überregionales Ereignis handelt. Dementsprechend beginnt die Alarmierung der Gemeindeeinsatzleitung.

Im Falle eines Blackout wird der Bürgermeister vom TIWAG-Landeskrisenstab informiert und beginnt damit, die entsprechenden Maßnahmen einzuleiten.
 

Wie lange wird gewartet, bis zur Ausrufung des Katastrophenfalles?

Je nach Dringlichkeit ruft der Bürgermeister/Vize den Katastrophenfall aus und beruft die Gemeindeeinsatzleitung ein. Möglich ist auch, dass die Gemeindeeinsatzleitung vorab zusammentritt und sich dann für die Ausrufung eines Katastrophenfalles entscheidet. Die Ausrufung des Katastrophenfalles ist situationsabhängig und kann nicht pauschaliert beantwortet werden. Grundsätzlich gilt, dass wenn die vorhandenen Strukturen wie Rotes Kreuz, Feuerwehr, Sozialsprengel etc. aufgrund des Ausmaßes oder der zeitlichen Dauer nicht mehr in der Lage sind, eine Situation zu bewältigen, sollte der Katastrophenfall zur Anforderung weiterer Unterstützung ausgerufen werden.

Alarmiert das Land die Gemeinde, so ist die Gemeinde für die weitere Kommunikation mit den zuständigen Personen in der Gemeinde zuständig.
 

Neustrukturierung der Gemeindeeinsatzleitung

Die Erkenntnisse des KEMAP-Projektes sollen sich zukünftig auch in der Gemeinde-Einsatzleitung widerspiegeln. Es wird angedacht, einen Katastrophenschutz-Beauftragten einzusetzen und die Aufgaben je nach Ereignis in der KEMAP-Struktur abzubilden. Kleinere Ereignisse können auch durch einen verkleinerten Krisenstab abgebildet werden. Die gesetzlichen Vorgaben vom Land Tirol sind jedoch immer zu beachten. Eine Vertreter:in von jeder KEMAP-Gruppe sollte in einem zukünftigen Gremium vertreten sein.
 

Wie wird der Krisenstab mobilisiert? → Kommunikation

Der Bund arbeitet aktuell ein SMS-Warnsystem aus, das bei einer Katastrophe an jedes Handy ausgeliefert werden soll. Dies würde das Ausrufen einer Katastrophe massiv erleichtern. Bei einem Blackout könnte ein SMS an den Krisenstab gesendet werden.
Grundsätzlich sollte das Zusammenrufen des Krisenstabes nach folgenden Kriterien erfolgen:

  • Anruf, SMS, Whatsapp-Gruppe
  • Bei Ausfall der Telekommunikation
    • Mitglieder finden sich ein, wenn sie aus den Medien oder auf anderem Wege vom Katastrophenfall erfahren.
    • Im Zweifel rücken alle Mitglieder der Gemeindeeinsatzleitung unaufgefordert ein, wenn der Verdacht auf ein katastrophenartiges Ereignis besteht.

Wo trifft sich der Krisenstab?

Die Gemeindeeinsatzzentrale befindet sich im Gemeindeamt Prutz. Das Gemeindeamt ist notstromversorgt. Der Zutritt zum Gemeindeamt ist auch bei einem Stromausfall gewährt. Dieser Punkt wurde ausdrücklich überprüft (siehe auch Mail von Christian mit der Firma Dormakaba).
 

Versorgung des Krisenstabes?

Lt. Liste Führungsstab
 

Schlafmöglichkeit für Krisenstab? Notbetten?

Aufgrund der geringen Größe der Gemeinde Prutz, gehen wir davon aus, dass ein Übernachten des Krisenstabes nicht notwendig sein sollte. Von Vorteil wäre es jedoch, wenn alle Mitglieder über einen Schlafsack verfügen würden.
Checkliste für Gemeindeeinsatzleitung sollte von dieser noch erstellt werden.
 

Wie kann die Gemeindeeinsatzleitung mit übergeordneten Stellen kommunizieren?

Übergeordnete Stellen sind die Bezirkshauptmannschaft Landeck und die Abteilung "Katastrophenschutz" beim Amt der Tiroler Landesregierung. Mit diesen Stellen kann per Funk Kontakt aufgenommen werden, sofern Internet, Telefon und andere Telekommunikation nicht mehr verfügbar sind.
 

Haben alle Einrichtungen einen Behördenfunk?

Ja, zu den Institutionen mit Behördenfunk gehören Gemeinde Prutz, BH Landeck, Land Tirol, Polizei, Feuerwehr Prutz, Rotes Kreuz
 

Welche gesetzlichen Anforderungen müssen erfüllt werden?

Die gesetzliche Basis für die Gemeindeeinsatzleitung bildet das Tiroler Katastrophen Management Gesetz (TKMMG). Darüber hinaus gibt es weitere gesetzliche Regelungen, wenn beispielsweise angedacht wird, einen Radiosender für Prutz einzurichten oder über Amateurfunk zu kommunizieren (Telekommunikationsgesetz).
 

Welche Schulungsangebote stehen für die Gemeinde zur Verfügung?

Das Tiroler Zentrum für Krisen- und Katastrophenmanagement bietet Schulungsprogramme für Gemeinden und Gemeindeeinsatzleitungen an. Neben diesen Schulungen empfehlen wir die Abhaltungen von regelmäßigen Treffen und internen Fortbildungen der Gemeindeeinsatzleitung. Übungen unter Einbeziehung der Einsatzorganisationen, des Sozialsprengel, von Privaten und Unternehmen sind empfehlenswert.
 

Wie sieht der Notfallplan der Gemeindeeinsatzleitung zusammengefasst aus?
 

  • Erste Priorität hat die Rettung und die Evakuierung von Personen aus Gefahrenbereichen. Die Rettung und Evakuierung erfolgt durch die Polizei, das Rote Kreuz und durch die Feuerwehr Prutz im Auftrag der Gemeinde-Einsatzleitung. Ein genaues Lagebild soll die Software "Contwise Lisa" liefern, die im Katastrophenfall von der Feuerwehr Prutz hochgefahren wird. Ein Verbindungsoffizier der Feuerwehr liefert ein Lagebild. Zu diesem Punkt gehört auch die Evakuierung aus Liftanlagen. Die Feuerwehr erfasst regelmäßig die Liftanlagen in öffentlichen Gebäuden und Wohnanlagen.
     
  • Zweite Priorität besitzt der Schutz von Gemeindeinfrastruktur wie Wasserleitungen, Kanalsystemen, Klärwerk, wichtiger öffentlicher Einrichtungen etc.
     
  • Dritte Priorität wird dem Schutz privaten Eigentums und dem Eigentum von Unternehmen zugemessen.


Wie können wir die Bevölkerung beruhigen und Panik vermeiden?

Um diese Problemstellung zu lösen, ist es wichtig, dass eine Verbindungsperson aus der Gruppe "Private" Vorsorge in der Gemeindeeinsatzleitung befindet. Diese Gruppe hat sich mit dem Thema Vorsorge und Aufklärung der Bevölkerung befasst. Die Tatsache, dass wir in Prutz dieses umfangreiche Projekt gestartet haben und aktive Aufklärung betreiben möchten, sollte bereits zur allgemeinen Beruhigung beitragen. Wir haben vorgesorgt, eine Krise oder eine Katastrophe kann uns weniger anhaben. In den nächsten Monaten sollen mehrere Veranstaltungen stattfinden. Broschüren werden verteilt, Informationen über die Presse vermittelt. Die Website kemap.at hilft bei der laufenden Aufklärung. Die Verwendung von Social Media ist anzudenken.
 

Wieviele und in welcher Größe sollten Notstrom-Aggregate angeschafft werden?

Das Gemeindeamt, die Volksschule, das Feuerwehrhaus und das Arzthaus können nach Bedarf notstromversorgt werden. Die Inbetriebnahme und den sicheren Betrieb übernimmt die Feuerwehr Prutz. Dazu werden laufend Übungen und Tests in Absprache mit Elektrotechniker:innen durchgeführt. Ein Treibstoffdepot wird angelegt und soll 2023 in Betrieb gehen. Versorgt werden können auch Tiefbrunnen, Pumpen für den Kanal etc. Weitere Investitionen in Notstromaggregate werden überlegt und nach Notwendigkeit durchgeführt. In dieser Frage wird eng mit der Gruppe "Einsatzorganistationen" zusammengearbeitet.